Die Akteure der Wasserstoffmodellregion HyStarter Landkreis Kulmbach, die die Errichtung einer Wasserstoff-Tankstelle auf dem Betriebsgelände der Fa. ASK in Kulmbach planen bekamen eine erfreuliche Nachricht.

Stehend v.l.: Ingrid Flieger – Klimaschutz, Landrat Klaus Peter Söllner, 3. Bürgermeister Ralf Hartnack
Im Hintergrund: Rainer Ludwig, MdL, Bayerischer Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger
Die im November 2022 eingereichte Projektskizze für die Kulmbacher Wasserstoff-tankstelle wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwick-lung und Energie und vom Projektträger Bayern Innovativ positiv bewertet und zur finalen Antragsstellung freigeschalten. Somit haben sich die Kulmbacher Akteure im 2. Anlauf im Wettbewerb mit anderen Antragsstellern erfolgreich und überzeugend durchgesetzt.
Das ist ein wichtiger Meilenstein für den Landkreis Kulmbach und alle Akteure der Wasserstoff-Modellregion“, freut sich auch Landrat Klaus Peter Söllner. Als Mit-Initiator für die Wasserstoff-Modellregion und die Realisierung der damit verbundenen H2-Projekte hebt er die Bedeutung des Wasserstoffs auf dem Weg zum klimaneutralen Landkreis Kulmbach hervor. „Die Aufgeschlossenheit und Handlungsbereitschaft der Kulmbacher Unternehmen für den Einsatz von Wasserstoff ist beachtlich. Wir Kulmbacher wollen die Möglichkeiten, die er bietet, nutzen. Dafür braucht es Investitionen, zum Beispiel in Wasserstofftankstellen – das ist unser nächstes großes Ziel.
Eine weitere Überraschung für die Kulmbacher übermittelten der Bayerische Wirt-schaftsminister Hubert Aiwanger, MdL, und Rainer Ludwig, MdL in einer persönlichen Videobotschaft an die Verantwortlichen für die Projektskizze. Der Bayerische Staats-minister und stellvertretenden Ministerpräsident Hubert Aiwanger übernimmt die Schirmherrschaft für das Kulmbacher H2-Projekt!
Die Projektskizze wurde von Florian Schneider, Geschäftsführer ASK, Rainer Herold von der Fa. MSR-Innovations Kulmbach und von Ingrid Flieger, Klimaschutzmanagement des Landkreises Kulmbach federführend in enger Kooperation mit Michael Möschel, Verkehrsakademie Kulmbach, dem 3. Bürgermeister der Stadt Kulmbach Ralf Hartnack sowie weiteren HyStarter-Akteuren erstellt.
„Ihr habt intensiv dafür gekämpft, ihr habt super Konzepte vorgelegt und endlich sagen wir: jawohl, da können wir den Grünen Haken dahinter setzen. Das hat uns überzeugt“, so Aiwanger in seiner Botschaft. „Danke allen deinen Unternehmerinnen und Unternehmern vor Ort, allen Mitwirkenden und ich komme gerne wieder nach Kulmbach, unterstütze euch weiter – das muss jetzt was werden – ich setze auf euch!“
Rainer Ludwig ergänzt: „Ich erinnere sehr gerne daran, dass Hubert Aiwanger im Sommer 2022 persönlich in Kulmbach zu Gast war und hier die Wasserstoff-Perspektiven gestärkt und den Kick-Off für ein neues innovatives Landkreis-Projekt mit gesetzt hat! Wasserstoff ist für uns das Generalthema der Zukunft – mit neuen Elektrolyseuren und Pipelines, mit denen der Import von Wasserstoff von statten ge-hen soll. Wasserstoff ist die Schlüsseltechnologie der Zukunft – ein Multitalent: als Brennstoff, als Energiespeicher und als Energietransport-Vektor; H2 wird in der Ener-giewende auch in den Sektoren Wärme/Gebäude und Mobilität/Verkehr eine tragende Rolle spielen.“
Historie
In Kooperation mit dem Wasserstoff-Spezialisten Rainer Herold von MSR-Innovations, Kulmbach und Raphael Stautner vom Institut für Energietechnik (IfE) der Technischen Hochschule Amberg-Weiden sowie innovativen Unternehmen und universitären Bildungseinrichtungen wurde seitens des Landkreises Kulmbach ein überzeugendes Bewerbungskonzept erstellt, für das wir offiziell am 12. Mai 2022 durch Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr als HyStarter-Modellregion des Bundes ausgezeichnet wurden.
Wir arbeiten konstruktiv an unserem Wasserstoffkonzept für die Region.
In Kleingruppenarbeiten werden Priorisierungen zur Wasserstoffvision 2030 zu Quellen der Stromerzeugung, H2-Erzeugungspfade und H2-Anwendungen im Landkreis erarbeitet.
Die Wasserstoff-Mission im Landkreis Kulmbach beinhaltet folgende Wasserstoff-Projekte:
Steigerung der Erneuerbaren Energien für die Wasserstoff-Erzeugung, Errichtung einer H2-Infrastruktur für PKW und Nutzfahrzeuge, Schaffung eines Absatzmarktes für Baumaschinen-Hersteller und –Umrüster, Einsatz von schweren H2-Maschinen im Steinbruch oder im Straßenbau-Bereich, Bildungsoffensive zur Wasserstoff-Mobilität, Nutzung von Wasserstofffahrzeugen zur Demonstration für die Instandhaltung und Reparatur, H2-Qualifikation für Berufskraftfahrer, Entwicklung von H2-Technologien u.a. auch zur Nutzung der Elektrolyse-Abwärme.
Die Umsetzung der Projekte ist eine große Herausforderung und ohne weitere Förderungen nicht zu realisieren. Daher freut uns diese positive Nachricht, die uns der Realisierung einer Wasserstofftankstelle für PKW´s und Nutzfahrzeuge wieder ein Stückchen näher bringt, umso mehr.
Kurz-Definition Förderprogramme
Förderprogramm Hyland
die Regionenförderung im Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie
HyLand ist Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und soll dazu beitragen, Wasserstoff als Energieträger im Verkehrssektor durch die Nutzung regionaler Synergien wettbewerbsfähig zu machen.
Förder-Kategorie HyStarter
Die HyStarter Förderung richtet sich an Kommunen und/oder Regionen, die sich zu einer Wasserstoffregion entwickeln wollen. Die Kommunen und/oder Regionen wer-den jeweils ein Jahr lang von einem Konsortium begleitet, um bei sich vor Ort ein Netzwerk von Akteuren zu gründen und ein Konzept zum Aufbau einer regional inte-grierten Wasserstoffwirtschaft auszuformulieren.
Das Konsortium, das durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra-struktur gemeinsam mit der NOW GmbH und dem Projektträger Jülich beauftragt wird, setzt sich aus verschiedenen Unternehmen zusammen, die im Bereich der Bera-tung und Konzepterstellung zu integrierten Energiesystemen auf Basis von Wasser-stoff hohe Kompetenzen vorweisen. Die Begleitung und Beratung der HyStarter-Regionen und/oder Kommunen durch das beauftragte Experten-Konsortium wird durch das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- Brennstoffzellentechnologie (NIP) gefördert und ist somit für unseren Landkreis kostenneutral.
Quelle: Landratsamt Kulmbach. Foto: Landratsamt Kulmbach