Ab 1. März 2023 endet in Deutschland auch für Besucher von Arztpraxen, Kranken-häusern und Pflegeheimen die Corona-Testpflicht. Damit entfallen auch die letzten kostenlosen Testansprüche. Ebenso werden die Vorschriften über die Leistungser-bringung und insbesondere die Beauftragung weiterer Leistungserbringer aufgehoben. Damit enden auch alle erfolgten Beauftragungen der entsprechenden Einrichtungen. Abstriche in den Teststationen sind dann nur noch für Selbstzahler möglich.
Aufgrund dieser gesetzlichen Regelungen wird auch das Testzentrum des Landkrei-ses Kulmbach in der Flessastraße in Kulmbach seinen Betrieb einstellen.
Damit endet für den Landkreis Kulmbach ein Angebot, das während der Pandemie eine zentrale Säule für den Schutz der Bevölkerung vor einer Coronavirus-Infektion und ihre strikte Eindämmung gewesen ist.
Rückblick:
Als im März 2020 der erste Corona-Fall im Landkreis Kulmbach bekannt wurde, rich-tete das Landratsamt umgehend eine Station für PCR-Testungen in einem Untersu-chungsraum des Gesundheitsamtes ein. Anfang April 2020 wurde die Abstrichstelle an den Rot-Kreuz-Platz 1 verlegt und mit Unterstützung des BRK-Kreisverbands und der Bundeswehr betrieben. Ergänzt wurde die Abstrichstelle durch eine mobile Test-strecke des Gesundheitsamtes, die primär prophylaktische Testungen in den Behin-derteneinrichtungen sowie Alten- und Pflegeheimen des gesamten Landkreises Kulm-bach durchführte. Damit gelang es, in diesen vulnerablen Gruppen Infektionen früh-zeitig zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Im September 2020 eröffnete dann die Flessastraße als Abstrichstelle des Öffentli-chen Gesundheitsdiensts, die fortlaufend bis zu ihrer jetzigen Schließung aufgrund des Auslaufens der Testverordnung in Betrieb war. Dort wurden von September 2020 bis heute rund 41.500 Abstriche durchgeführt. Besonders zu erwähnen ist, neben der großen Anzahl der Bürger*innen, die zeitweise ohne Voranmeldung in die Flessastra-ße zum PCR-Test gehen konnten, die Menge an Schulklassen, die häufig in einer ext-ra dafür eingerichteten „Teststraße“ in Zeitslots getestet wurden.
Ergänzung durch mobiles Abstrichteam
Während der gesamten Zeit ihres Bestehens wurde die Teststelle durch ein mobiles Abstrichteam ergänzt, das im Falle eines Ausbruchsgeschehens nicht nur in Behinder-teneinrichtungen, Alten- und Pflegeheimen und privaten Gesundheitseinrichtungen im Einsatz war, sondern auch bei großen Ausbruchsgeschehen in Firmen vor Ort Tes-tungen durchführte. Auch für immobile Bürgerinnen im Landkreis, die einen Abstrich benötigten, war das Gesundheitsamt immer zu Stelle, um die Testungen zuhause durchzuführen. Ca. 16.000 mobile Testungen wurden seit September 2020 so vorge-nommen. Um diesen Gesamtprozess am Laufen zu halten, waren bis zu 10 Mitarbeiterinnen in den Hochphasen gleichzeitig im Einsatz.
(Hinweis: aufgeführt wurden nur PCR-Testungen, die der Landkreis Kulmbach durch-geführt hat. Zusätzliche PCR-Testungen durch weitere Leistungserbringer und das BRK sind hier nicht berücksichtigt. Auch Schnelltests sind nicht inbegriffen.)
Flexibel auf neue Gegebenheiten reagiert
„Der Betrieb der Teststation war eine herausfordernde Aufgabe“, sagt Nina Ruck-däschel vom Gesundheitsamt. Es sei nie genau planbar gewesen, wie viele Menschen zum Testen kommen würden. Zudem hätten die Vorschriften in der Testverordnung und die Testgründe immer wieder geändert. „Vor diesem Hintergrund war der Betrieb der Abstrichstelle des Landkreises Kulmbach eine Daueraufgabe, bei der wir immer wieder schnell und flexibel auf neue Gegebenheiten reagieren mussten“, so Ruck-däschel.
„Insgesamt haben wir in den verschiedenen Abstrichstellen des Landkreises knapp 70.000 Testungen seit Pandemiebeginn durchgeführt“, bilanziert Landrat Klaus Peter Söllner. „Wir sind allen haupt-und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamts und des BRK Kreisverbands sowie natürlich den Kräften der Bun-deswehr sehr dankbar für ihren herausragenden Einsatz zum Schutze unserer Bevöl-kerung“, so der Landrat weiter. „Ihre unermüdliche Arbeit während der Pandemie war maßgebend, um Infektionen schnell aufdecken und Infektionsketten unterbrechen zu können. Das hat wirklich sehr gut geklappt“, so Söllners Fazit.
Tägliche Corona-Mail entfällt
Vor dem Hintergrund der ab März geltenden gesetzlichen Regelungen wird der Land-kreis Kulmbach auch die tägliche Pressemitteilung zum Stand der Coronavirus-Infektionen im Landkreis Kulmbach ab Mittwoch, dem 1. März 2023, einstellen. Um sich über die aktuellen Fallzahlen zu informieren verweist das Landratsamt auf das entsprechende Covid-19-Dashboard des Robert Koch-Instituts.
Quelle: Landratsamt Kulmbach 27.02.2023